Dedicated.

ISDML20 2Von mir erlebt am 03.01.2001 – meinem Geburtstag: Als ich diese Frau sah konnte ich nicht anders… Letzte Woche flog ich mit einer dieser fancy Lufthansamaschinen von Stuttgart nach Bremen. Bevor ich in das Flugzeug einstieg, standen wir in diesen Megabussen, die von außen aussehen wie eine große Raupe und von innen wie ein Bahnhof. Ich hatte mit meinem Vater am Vorabend etwas viel Wein getrunken. Eigentlich drehte sich alles um mich rum – ohhh – und ich hatte noch diesen wirren Blick drauf. Ich konnte noch gar keinen klaren Gedanken fassen, als plötzlich eine bildhübsche Frau in die Raupe stieg.

Ich fühlte, dass es nicht nur mir aufgefallen war, sondern auch viele Blicke, der mit sich selbst beschäftigten Geschäftsmänner, zog diese Frau in Ihren Bann. Ich war mir sicher, Sie war sich Ihrer Lage bewusst. Mit ein paar unmissverständlichen Gesten verschaffte Sie sich genügend Platz, um eine kleine Bühne für ihre Ausstrahlung aufzubauen. Ich genoss den Anblick und amüsierte mich über diese Szenerie. Keiner der Anwesenden wollte Ihr direkt ins Gesicht sehen, aber sobald Sie sich umdrehte haben doch wieder alle hingesehen. Kein Wunder, Sie war sehr auffällig gekleidet. Ich stellte Sie mir in meinem rosa Jonny Love T-Shirt vor… Aber ich wollte es doch verkaufen. Ich hab selber kein Geld mehr. Mein Konto ist minus …naja. Aber ich hatte auch den Reiz diese Frau kennenzulernen. Sie sah richtig gut aus, aber eben auch schon älter als ich. Es ging gar nicht um eine billige Anmache… natürlich nicht !? Sie sah so unglaublich gut aus, ich konnte es kaum begreifen. Ich lief an Ihrem Sitz vorbei! Warum habe ich mich im Flieger nicht einfach neben Sie gesetzt. Nein, ich Trottel saß vier Reihen hinter Ihr. Jost meinte vor Kurzem ich bringe es in letzter Zeit ein wenig Krass und er habe es schwer meinen Gedanken zu folgen. Also kam es auf dieses eine T-Shirt auch nicht mehr an. Ich wollte Sie kennenlernen. Der Flieger war gerade in der Luft, als ich das T-Shirt aus meinem Rucksack kramte, dann lief ich mit feuchten Händen zu Ihrer Sitzbank. Nun spürte ich die Blicke aller in meinem Nacken…. Adrenalin pur floss durch meine Adern. Ich fragte Sie höflich, ob ich mich neben Sie setzten darf. Ich konnte kaum sprechen. Sie sagte: „NEIN!“, es war auch nichts anderes zu erwarten. Allerdings wusste ich, wenn ich das T-Shirt auspacke breche ich das Eis. Ich gab Ihr das Shirt, nach dem Motto: „Kostet mich nichts, kannst´e haben!“ Natürlich ist es nicht so, aber mir war es der Versuch wert. Ich merkte wie es Ihr leid tat mich abgewiesen zu haben, aber selbst darum ging es mir nicht. Es ging darum, dass Sie sich gefreut hat – und, dass ich stolz war über dieses eine Jonny Love T-Shirt eine Brücke aufzubauen, die für jeden anderen dieser vermeintlichen Geschäftsmänner in dem Flugzeug so nicht aufzubauen gewesen wäre. An meinem Platz vertiefte ich mich wieder in mein Buch, dass mir mein Vater die vorige Nacht gegeben hat. Er hatte sogar eine Widmung hineingeschrieben. Das Buch ist entscheidend, ich hab immer nur solche Sachen von Ihm bekommen. Als ich an der Gepäckausgabe stand wartete Sie ebenso. Ich hatte Ihr Interesse geweckt. Sie entschuldigte sich mit den Worten: „Sie wäre vorhin sehr kurz angebunden gewesen.“ Es kam ein nettes Gespräch zustande. Wie lange braucht jemand, um eine fremde Person kennenzulernen? Das Buch hat sich bestätigt. Zwar habe ich nicht das T-Shirt verkauft, aber ich habe an Sympathie gewonnen. Ich frage mich so oder so, will ich T-Shirts verkaufen, um an Sympathie zu gewinnen oder will ich Sympathie gewinnen und dann „vielleicht“ ein paar T-Shirts verkaufen. Das letzte ist mir lieber, es macht mehr Spaß. Ich rocke durch die Gegend und versuche nett zu sein. Wie ich festgestellt habe kann immer nett sein auch manchmal ganz schön schwierig sein. Durch die Gegend rocken tut man halt. Alle die etwas mit Jonny Love zu tun haben rocken durch die Gegend. Der Eine macht die Designs und rockt nebenher „Stuttgart Skateparks“. Der Andere organisiert im Hintergrund und rockt am Wochenende den Arlberg. Manchmal rocken wir zusammen auf einer Party, aber diese Zeiten sind selten geworden. Wir wollen Spaß haben und leben, aber wir werden zwangsläufig zu der arbeitenden Bevölkerung. Deswegen gibt es Jonny Love, er ist der Impuls der Zeit. Er soll der Impuls unserer Zeit sein. Es wird Jonny Love für immer geben, weil wir uns später an die guten Zeiten erinnern werden, nicht an die Beschissenen.

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